Chamberlin und Levine
Ziel knapp verfehlt
Das erste "Fluggerät", welches den Atlantik überquert hatte, war das deutsche Luftschiff "LZ 126" des Konstrukteurs Ferdinand Graf von Zeppelin im Oktober 1924.
Die erste Atlantiküberquerung in einem Flugzeug gelang dem Amerikaner Charles Lindbergh in einem Alleinflug mit der legendären "Spirit of St. Louis". Nur ganze 4 Wochen später wiederholte in der "Miss Columbia" der amerikanische Flieger Clarence D. Chamberlin dieses Kunststück, diesmal mit dem Ziel Berlin-Tempelhof und nahm den ersten Transatlantik-Passagier Charles A. Levine (gegen Bezahlung) mit.
Am 04. Juni 1927 starteten die beiden mit einem Eindecker (Bellanca WB-2) den Rekordflug in New York und erreichten am nächsten Tag Deutschland, mussten jedoch wegen Treibstoffmangel zunächst in Mansfeld (bei Eisleben) landete.
Auf dieser seltenen Karte ist auch der erste "Transatlantik-Passagier" Levine abgebildet.
In Tempelhof warteten unterdessen Tausende auf die Flughelden aus Amerika. Diese starteten kurze Zeit später zum Weiterflug, flogen jedoch wegen der starken Bewölkung (Sichtorientierung) an Berlin vorbei und gingen bei Forst (nahe Cottbus) nieder, wobei dummerweise auch noch der Propeller zu Bruch ging. Nach Austausch des Propellers konnte dann der Flug nach fast 6.300 Kilometern in Tempelhof zu Ende gebracht werden.
Bezeichnenderweise ist bis zum heutigen Tag keine Straße und kein Platz in Berlin nach Chamberlin oder Levine benannt worden. Die breite Straße an der Nordseite des Flughafens trägt jedoch den Namen "Columbiadamm" - benannt nach dem Flugzeug.