Erholung und Freizeit
Das Tempelhofer Feld wurde von den Berlinern als Naherholungsziel entdeckt.
Spiel, Spaß und Erholung war angesagt und ganze Familien verbrachten hier ihre Freizeit.
Links: "Sonntagnachmittag auf dem Tempelhofer Felde" - Zeichnung von Georg Koch, 1889
Rechts: "Sonntag auf dem Tempelhofer Feld" nannte der Maler H. Baluschek sein Gemälde, das seit dem Ende des 2. Weltkrieges verschwunden ist.
Aber auch Sport und Wetten waren sehr beliebt:
Links: Hundewettrennen auf dem Tempelhofer Feld (Zeichnung um 1900)
Oben: Bereits seit 1834 gab es auf der Ostseite des Feldes eine Rennbahn des Vereins für Pferdezucht und Pferdedressur. Bis 1867 fanden hier alljährlich während des Wollmarktes Rennen statt. Dann wurde die Rennbahn nach Hoppegarten verlegt (Bilder aus dem Archiv des Heimatmuseums Tempelhof).
Am 13. Oktober 1888 fand auf dem Feld ein "athletisches Meeting" statt - ein Leichtathletik-Wettkampf auf Rasen. Es wurden zudem einige Tennisplätze und ein Minigolfplatz gebaut und für den Winter eine Schlittschuhbahn eingerichtet. Ab 1926 gab es dann sogar eine Radrennbahn, die "Rüttarena".
Auch der älteste deutsche Fußballverein - der B.F.C. Germania 1888 e.V. trainierte anfangs auf dem Tempelhofer Feld. Hier ein Mannschaftsfoto von 1893.
Ein besonderer Anziehungspunkt war der Tempelhofer Berg mit der Bock-Brauerei. Dieser ist hier beschrieben !
Erfrischendes und ein paar nützliche Dinge bekam der Erholungssuchende aber auch in der Waldschänke beim Inhaber Alfred Nitz.
Auf dem "Exercier Platz der Berliner Garnison" gab es einen kleinen See, den sog. "Franzosenpfuhl", "Schlangenpfuhl" oder "Schlammpfuhl", sowie die "Planschwiese" am Hohenzollernkorso. Die Berliner kühlten sich darin gern - natürlich züchtig bekleidet - bei heißem Wetter ab. (Rechts und unten)
Hier, wo man im Jahre 1905 zum Vergnügen Flugdrachen steigen ließ, entwickelte sich gleichzeitig, fast unbemerkt, die moderne Luftfahrt.