Militärische Nutzung
Das Tempelhofer Feld wurde bereits seit 1722 auch für militärische Zwecke - hauptsächlich für Übungen und Paraden genutzt.
Oben: Aufmarschplan für die General-Revue mit 20 Bataillonen und 20 Eskadronen (16.000 Soldaten) für König Friedrich Wilhelm II von Preußen und August dem Starken von Sachsen und Polen am 31.05.1728 auf dem Tempelhofer Feld.
Für die jährlich stattfindenden Paraden ließen die Bauern ihre Felder bis zum 24. Mai unbestellt und erhielten dafür eine Entschädigung zwischen 1200 und 2000 Talern.
Auf diesen Postkarten von 1899 und 1900 werden die Paraden auf dem Tempelhofer Feld dargestellt.
Kaiser Wilhelm I. reitet die Truppe auf dem Tempelhofer Feld ab und begutachtet die erbeuteten Fahnen.
(Postkarte von 1911 nach einer Zeichnung von 1871)
Ein Teil des Gebietes kaufte das Militär schließlich im Jahre 1839 den Tempelhofer Bauern ab und nutzte fortan das Feld, um bei Staatsbesuchen und Feierlichkeiten die militärische Macht des Landes zu demonstrieren, z.B. zur Hochzeit Friedrich des Großen.
Links: "Der Veteranen-Appell auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin" am 2. September 1895 ("Sedantag")
Rechts: Seine Majestät der Kaiser (Wilhelm II.) an der Spitze der Fahnencompagnie (Postkarte von 1900)
Oben: Seltene Fotografien von Paraden auf dem Tempelhofer Feld
Rechts: Kaiserparade 1890
Links: Herbstparade des Gardecorps (1917)
Im Laufe der Jahre wurden immer mehr Kasernen für die Berliner Garnison gebaut. Es blieb jedoch ein reiner Paradeplatz der Kavallerie und Artillerie, ohne jegliche Kriegsnutzung.
Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und während des ersten Weltkrieges 1914-1918 wurden Lazarette für die Verwundeten gebaut. Nach 1918 wurde das Feld nur noch zivil genutzt.
Oben: Das Barackenlazarett auf dem Tempelhofer Feld 1914